Vom 16. – 17. September 2022 fand unter der Leitung von Kerstin Forstmeyer der Kurs „Färben von Restauriermaterial statt“. Der Kurs behandelte Färbetechniken für Papier, Leder, Pergament und Holz mit verschiedenen Farbmitteln und Auftragstechniken. Darunter fielen Techniken wie die Flächenretusche, Färben im Bad, Auftrag mit Airbrush oder Schwämmchen sowie das Einfärben von Ergänzungsmaterial in der Masse.
Eine Einführung zur Bedeutung des Lichtes, dem Aufbau der Farbmittel und einer Auswahl von Werkzeugen ergänzten den Kurs theoretisch.
Färben von Restauriermaterial
Holzdeckelmusterband
vom 09. – 13. Mai 2022 fand unter der Leitung von Stefan Schubert der Kurs „Holzdeckelmusterband“ statt. Vom Buchblock über die Holzdeckelbearbeitung bis zum Einledern wurden die Techniken und Arbeitsweisen erläutert und nachvollzogen. Im Kurs wurde ein Musterband in Hinsicht auf Restaurierung und Konservierung angefertigt. Dabei wurde das Rückenleder an technisch wichtigen Stellen ausgespart, um die Details der Fertigungstechniken sichtbar zu machen.
Für unser Jahresprogramm im nächsten Jahr haben wir vom 25. – 28. September 2023 den Buchschließenkurs eingeplant, für den Sie sich ab sofort anmelden können.
ÜBA BU3/13 – Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten aus den Wahlqualifikationen
Vom 14. – 18. Februar 2022 fand unter der Leitung von Dagmar Koch die Überbetriebliche Unterweisung BU3/13 statt. Thema dieser ÜBA waren das Einrahmen von Bildern und Objekten, das Fertigen von Behältnissen, die Instandsetzung von Büchern und das Gestalten buchbinderischer Erzeugnisse.
ÜBA BU1/13 Herstellen buchbinderischer Erzeugnisse
Vom 25. – 29. Oktober 2021 fand unter der Leitung von Dagmar Koch die ÜBA BU1/13 statt. Inhalt dieser ÜBA ist es, Materialien, insbesondere durch Schneiden, Falzen, Sammeln, Heften, Kleben, Binden, Prägen, manuell und maschinell zu bearbeiten. Weiterhin werden Maschinen und Geräte bedient, Arbeitsabläufe geplant, organisiert, gesteuert und die Arbeitsergebnisse dokumentiert. Die dabei entstandenen Stücke werden auf Standgenauigkeit und Maßhaltigkeit geprüft.
Historische Buntpapiere
Unter der Leitung von Rita Lass fand vom 18. – 22. Oktober 2021 der Kurs „Historische Buntpapiere“ statt. Für die Bestimmung von historischen Buntpapieren ist es hilfreich die Techniken selbst einmal auszuprobieren, um ein Grundverständnis dafür zu erwerben wie die unterschiedlichen Texturen und Musterungen entstehen. In dem Kurs wurde versucht in die Fußstapfen der damaligen Buntpapiermacher und Buchbinder zu schlüpfen. Was für Materialien und Werkzeuge haben in der jeweiligen Zeit wohl zur Verfügung gestanden, um die jeweiligen Papiere fertigen zu können? Was für Arbeitsweisen und Geschwindigkeiten waren üblich? Welche Papiere wurden von spezialisierten Werkstätten gefertigt usw. Wissen, dass man dazu immer im Hinterkopf haben sollte und das im Kurs immer wieder in die Praxis mit einflossen ist.
Franzband mit offenem Gelenk
Vom 11. – 16. Oktober 2021 zeigte Claudia Richter die Technik des Franzbandes mit offenem Gelenk. Diese Einbandtechnik vereint alle Vorzüge eines klassischen Franzbandes, und kann aber komplett aus Papier gefertigt werden. Die außergewöhnliche Vorsatzkonstruktion verbindet das Innere und Äußere des Buches und ermöglicht viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Konservierende Buchreparatur
Vom 04. – 07. Oktober 2021 fand unter der Leitung von Stefan Schubert der Kurs „Konservierende Buchreparatur“ statt. In der heutigen Buchbinderei spielt die Instandsetzung von Büchern eine immer größere Rolle. Bei vielen Büchern lohnt eine Restaurierung nicht. Dennoch steht der Wunsch, so viel wie möglich der originalen Substanz zu erhalten an oberster
Stelle. Es gilt einerseits die Kosten im Auge zu behalten, andererseits mit konservatorischen und alterungsbeständigen Methoden vorzugehen. Im Kurs wurden Papier- und Gewebeeinbände des 19. und 20. Jahrhunderts besprochen und nach diesen Grundsätzen bearbeitet. Unterschiede zwischen konservierender Reparatur und Restaurierung wurden erläutert.
Handvergolden
Unter der Leitung von Judith van Daal fand vom 19. – 23. Juli 2021 der Kurs Handvergolden statt. Die Handvergoldung spielt bei der Gestaltung am künstlerischen Einband eine wichtige Rolle. Dieser Kurs stellte eine Reihe von Techniken vor, die Judith van Daal in ihren Arbeiten verwendet. Zunächst wurden die Grundlagen der Handvergoldung und Kenntnisse über Material und Grundierungen vermittelt, um diese dann auf einer von den Teilnehmern im Kurs gefertigten Lederplakette mit Lederauflage anzuwenden. Es wurde mit Fileten, Linien- und Bogensatz, Schrift, Stempeln und vor allem mit der Rolle, Gold- und Blinddruck, sowie die Stehkantenvergoldung geübt. Danach wurde damit begonnen das Erlernte auf eigene, fertige Einbände zu übertragen.
Grundlagen der Bildeinrahmung
Mit fünf Teilnehmer*innen fand der Kurs vom 01. – 03. Juli 2021 statt. Es wurden die Grundlagen vermittelt, die zum Rahmen eines Bildes gehören. Glas schneiden, Leisten sägen, Rahmen zusammensetzen, Passepartout schneiden, Konservatorische Bildmontage, Rückwand anbringen und die verschiedenen Möglichkeiten der Aufhängung. Die Teilnehmer brachten einige Vorerfahrung mit, sodass über die Grundlagen hinaus einiges mehr entstanden ist.
Drei Variationen des bibliophilen Papiereinbandes
Mitte Juni hat der Kurs „Drei Variationen des bibliophilen Papiereinbandes“ in der Bildungsakademie stattgefunden. In einer kleinen Gruppe um den Dozenten Marcus Janssens, sind viele schöne, feine Papierbändchen entstanden. Jede der drei Techniken kann am besten für kleine, schmale, feine Bücher angewendet werden und das verwendete Buntpapier wird dabei in den Mittelpunkt gestellt. Die Idee des Papierbandes auf tiefen Falz beruht auf der des dänischen Millimeterbandes (Henrik Park) und des Edelpappbandes (Liliane Gerard), basierend auf der Technik des Bradelbandes. Der Falz wird auf 90° abgepresst, der Rücken wird als gebrochener Rücken gearbeitet und extra überzogen und die Deckel angesetzt. Besonders ist hier hervorzuheben, dass die Deckelkante im Falzbereich und die Rückeneinlage im Kapitalbereich durch dünn ausgeschärftes Leder eingefasst wird. Somit ist eine farbliche Akzentuierung und damit verbunden eine farbliche Absetzung zum Überzugspapier möglich. Der dänische Millimeterband ist eigentlich ein Halbband und kann als Weiterentwicklung des Bradelbandes oder des Einbandes mit gebrochenem Rücken angesehen werden. Auch hier wird der Falz auf 90° abgepresst und mit gebrochenem Rücken gearbeitet, allerdings wird er hier direkt am Buchblock mit dünn ausgeschärftem Leder überzogen. Die Ecken werden als versteckte Ecken gearbeitet und das Buntpapier kann auch hier in seiner vollen Kraft wirken. Die dritte Variante war eigentlich kein „typischer“ Papierband, sondern eine Broschur, man könnte auch Edelbroschur dazu sagen. Sie ist eine gute Alternative und gehört zu den Freirückenbroschuren (Lay-Flat-Broschuren). Dabei wird der innere, stabilere Umschlag nicht direkt mit dem Broschurblockrücken verbunden, der Rücken hebt sich beim Aufschlagen vom Broschurblock ab und dieser kann flach aufgeschlagen werden. Durch den stabileren, weil kaschierten Umschlag, entsteht ein recht stabiles Produkt und der Außenumschlag aus Buntpapier verleiht dem Ganzen eine edle Optik. Für alle drei Bändchen gab es noch ein Futteral bzw. eine Kassette. Es war eine schöne, bereichernde Woche in guter Atmosphäre, vielen Dank an Marcus Janssens! (Text + Bild: Nicole Schäfer)